Was Bücherschreiber vom Brexit lernen können

Ich bin eine Träumerin. Jahrelang verfolgte ich mein Romanprojekt und nicht das Weltgeschehen. Dabei könnte gerade das Weltgeschehen jedes Romanprojekt weiterbringen. Bestseller dank Brexit – so geht’s:

Brexit Bestseller 05Die klare Botschaft bringt’s
„Jede Woche 350 Millionen Pfund mehr für das britische Gesundheitswesen!“ Mit solchen plakativen Versprechen kann man öde EU-Vorschriften, -Verflechtungen und ihre Folgen locker übergehen und dem Publikum helfen, sich schnell eine Meinung zu bilden. Wir alle brauchen  Orientierung in dieser faktenüberfrachteten Welt!

Komplikation für Politiker: Einzelne Nervensägen werden hinterher nachbohren, wie diese Versprechen nun umzusetzen seien. Aber als Buchautor? Nur los! „Wenn Mathilda ihren Greg kriegt, wird ihr Leben endlich gut!“ Ein paar Kapitel Spannung, dann: Sie kriegt ihn und alles wird gut. Das Buch ist zu Ende; spätere Details wie Ehekrisen, Kindergeschrei und Rentnerelend kümmern niemanden. Die Leser(innen) sind happy und kaufen dein nächstes Buch.

Brexit Bestseller 02Polarisieren mit Personen
Warum ist David Cameron gescheitert? Wie tickt Nigel Farage und was wird er erreichen? Wie wirkt sich der Brexit auf Leute aus, an denen mir liegt – meine englische Freundin, deren Urlaub gerade viel teurer geworden ist; meine deutsche Klassenkameradin, die seit Jahrzehnten in London arbeitet;  mich selbst und andere Nomaden, wenn in weiteren Ländern die Anti-Stimmung steigt? Ich brenne darauf, es zu erfahren!

Bis dahin schreibe ich weiter. Baue packende Protagonisten und aufregende Antagonisten auf, bringe sie in Schwierigkeiten, zwinge sie, ihr Leben zu hinterfragen. Damit die Leser mit (und vor) ihnen zittern, bis sie wissen, wie die Geschichte ausgeht.

Brexit Bestseller 04Initialzündung statt Infodump
Beitrittsverhandlungen der EU … Vorschriften und Verflechtungen … gähn. Das war bisher der Punkt in den Nachrichten, wo jeder Fernsehzuschauer zum Fußball überwechselte. Heute dagegen: Hilfe! Großbritannien tritt aus! Wie lauten die Vorschriften für so einen Fall? Wie eng sind wir überhaupt mit denen verflochten? Wird Schottland sich nun doch noch lossagen und der EU wieder beitreten? Superspannend, wollen wir wissen!

Was lernen Bücherschreiber vom Brexit? Langweile den Leser nicht mit Hintergründen. Dynastien, Gesetze und Wirtschaft deiner Romanwelt interessieren erstmal keinen. Beginne mit einem Knaller – der König wird ermordet, eine Mannschaft meutert, die Heldin entdeckt, dass sie adoptiert ist. Der Leser ist alarmiert und legt dein Buch nicht mehr aus der Hand. In der folgenden Handlung kannst du die Hintergründe einbauen, nicht als statische Beschreibung der Vergangenheit, sondern als heiß machende Hinweise auf künftige Entwicklungen.

Beflügelt der Brexit auch eure Fantasie?

Ideen-Invasion

In den letzten Wochen habe ich zwei seltsame Storys geschrieben. Beide mit insektenartigen Aliens im Mittelpunkt. Die volle Montur mit Mundwerkzeugen, Fassettenaugen, Fangarmen und zu vielen Beinen. Beide Geschichten waren für Ausschreibungen. Die eine hatte das Thema „Mütter“, die andere „Phantastische Sportler“.

Insektenartige Aliens, bei den Vorgaben? Ich weiß auch nicht, wo diese Ideen herkommen.

Ich habe noch mehr solche Kurzgeschichten in der Pipeline. Ein Dutzend wimmelt nur so von Schaben, Spinnen und Schmetterlingen. Eine Handvoll beherbergt gruselige Gewächse. Und dann gibt es noch abseitige spirituelle Themen, Klamauk und Spielereien.

Woher kommen die Ideen?

Bei manchen habe ich wirklich keine Ahnung. Ich schwör’s, das Zeug stammt nicht von mir. Es ist, als würde mein Klon die Regie übernehmen und nachts ohne mein Zutun in die Tasten hauen. Kein Wunder, dass tatsächlich die meisten meiner Texte rund um Mitternacht entstehen, wenn mein echtes Ich schon den Schlaf der Gerechten schläft. Carmen Wedeland ist schließlich ein Pseudonym, das sich eine vernunftgesteuerte Person zugelegt hat, die in Wirklichkeit Spinnenweben von den Wänden saugt und den Innenhof von Unkraut befreit.

Eine nicht zu leugnende Inspirationsquelle ist der „BLV Naturführer Insekten“ von 1978, den ich als Kind geschenkt bekam und ausführlich studierte. Am liebsten waren mir die Schmetterlingsfotos, aber irgendwann stößt man zwangsläufig auf den Eintrag zur Fortpflanzung der Grabwespen. Das hat meinen Glauben an einen gütigen Gott nicht unerheblich erschüttert. (Googelt es selber, wenn ihr schlecht schlafen wollt.)

Wahrscheinlich wurde ich damals infiziert, die Ideen reiften gut 30 Jahre in mir heran, und nun müssen sie alle auf einmal schlüpfen.

Dabei wollte ich ja eigentlich einen Roman schreiben, der auf einer Kreidefelsen-Insel spielt. Meeresmythen, Glaskunst … Grotten. Ihr ahnt es vielleicht: Die Insel ist schon längst überrannt – in diesem Fall von Krebsen, einer handlichen Variante der Gliederfüßer, verwandt mit den Spinnen. Skurril, schön und schauderhaft.

Ähnlich wie meine Hauptfiguren entwickeln auch meine Handlungsstränge regelmäßig ein Eigenleben. Und nachdem mir 30 Jahre lang ums Verrecken keine Idee kam, worüber ich mal eine schöne Fantasy-Geschichte schreiben könnte, sprudeln die Ideen jetzt in den unpassendsten Momenten. Ich habe es mir schon zur Angewohnheit gemacht, immer ein großes Notizbuch dabeizuhaben, um alles sofort aufzuschreiben.

Nicht dass ich all die Geistesblitze jemals verwerten könnte, aber wenigstens plagen sie mich etwas weniger, wenn sie vorläufig auf Papier gebannt sind. Bei Konzertbesuchen oder beim Küchendienst ist das halbwegs praktikabel. Unter der Dusche, wo die allermeisten Ideen zuschlagen, habe ich mein Notizbuch allerdings nicht dabei. Da muss ich die herumwuselnden Spinnen (also, in meinem Kopf!) aushalten, bis ich das Shampoo abgespült und den Schreibtisch erreicht habe.

Zum Glück bin ich mit diesem Problem nicht allein. Im National Novel Writing Month haben geplagte Autoren für die Ideen-Invasion einen schönen Begriff geprägt: das Plot Bunny. Also das „Handlungskarnickel“, das klingt auf Deutsch nur nicht so wendig, wie es in Wirklichkeit ist. Das Plot Bunny ist eine Geschichtenidee, die plötzlich aus einem Loch kriecht, in die du dich verliebst, die du fütterst und in dein Haus lässt – und schon hüpft es auf und ab, geht dir auf die Nerven, vermehrt sich unkontrolliert und übernimmt die Herrschaft über dein Leben. Ausführliche Beschreibungen vieler gefährlicher Unterarten gibt es hier im inoffiziellen NaNoWriMo-Wiki, und im November kann man die Viecher sogar in speziellen Verliesen Spieleparadiesen verwahren lassen, um sich endlich auf ein einziges Romanprojekt zu konzentrieren.

Heute Nacht habe ich vielleicht Ruhe, weil ich die Story mit den sportelnden Spinnentieren soeben abgeschlossen habe.

Aber wer weiß, was Carmen morgen Nacht wieder treibt? Zuletzt faselte sie etwas von abgeschnittenen Fingern und einem Friedhof im Frühling. Klingt nach einer Geschichte aus der Gruselige-Gewächse-Kategorie, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich das eine oder andere Insekt einschliche.

In diesem Sinne: Es ist Mitternacht. Wovon träumt ihr so?

Update: Meine erste Kurzgeschichte erscheint am 18. März. Mehr dazu im folgenden Blogeintrag 🙂
Update 2: Dieses Jahr erscheinen mindestens vier meiner Kurzgeschichten. Mehr dazu im Beitrag Sportliche Erfolge.

Mixed-Media-Malworkshop

Letzten Samstag habe ich neue Kreativtechniken ausprobiert – mit erstaunlichem Ergebnis.

Mixed-Media-Malworkshop 00

Wo kommt dieser Dschungel aus Farben und Formen nur her?

Ich war beim Mixed-Media-Malworkshop der Künstlerin Lise Meijer, die mit gemustertem Papier, viel Farbe, Fantasie und Liebe traumhafte Welten schafft. Im Februar habe ich unter ihrer Anleitung schon ein kreatives Vision Board erstellt, das mir immer noch hilft, meine Träume zu visualisieren und über den Augenblick hinauszusehen.

Diesmal waren wir sechs experimentierfreudige Frauen, die sich in einem Raum voller Mal- und Bastelutensilien trafen. Und zu meiner Freude durften wir nicht sofort zu Papier und Pinsel greifen. Denn es ging nicht nur um handwerkliche Techniken und schon gar nicht darum, möglichst viel zu produzieren. Es ging (wie beim Vision Board) auch darum, offen zu werden für den kreativen Prozess – und etwas zu schaffen, das über uns selbst hinausging.

Das ist mir wohl gelungen – denn ich hätte nie gedacht, dass all dieses Rosalila, die Tupfen, Schmetterlinge und Stoffblumen in mir stecken 🙂

Um das zu erreichen, mussten wir erstmal den Alltag weit hinter uns lassen. Mit Musik und Tanz machten wir uns locker (und warm). Dann leitete uns Lise an, den Zugang zu dem zu finden, was uns wichtig war: Aus Zeitschriften rissen wir Bilder, die uns ansprachen, und notierten darauf Wörter, die uns bedeutsam erschienen. Ohne lange nachzudenken, sollten wir außerdem einen Text über einen Menschen schreiben, den wir bewundern – und ihn anschließend unter einer anderen Fragestellung lesen (die ich erst verrate, wenn ihr es ausprobiert habt). Aus diesem Text sollten wir zentrale Begriffe herausfischen. Dann bekamen wir jede zwei kleine Leinwände; auf der ersten sollten wir gemusterte Papierfetzen spontan verteilen, so dass sie als Basis für ein Bild dienen konnten.

Dann zeigte uns Lise weitere Techniken, mit denen sie ihre Bilder aufbaut. Ich habe sie vor allem auf der zweiten Leinwand ausprobiert.

Schließlich bekamen wir freie Bahn, mit einem der Hintergründe weiterzuarbeiten. Ist es noch zu erkennen? Ich habe den zweiten genommen. Und bearbeitet. Und bearbeitet. Mit allen Techniken, die wir gesehen hatten, und mit jeder Menge Material, das mich ansprach.

Wäre ich nicht so völlig vertieft gewesen, hätte ich vielleicht zwischendurch gestoppt 🙂 Gerade nach Schritt zwei, als die verlaufenden Farben und die weißen Punkte so ein schönes Muster ergaben. Aber es war noch so leer, mir fehlte da irgendwie die Action! Und es ging ja darum, zu spielen, offen zu sein, über sich hinauszugehen. Im Dialog mit dem Material – die Blümchen sprangen mich an und gehörten unbedingt auf die entstehende Waldlichtung. Und im Gedanken an die Begriffe, die uns an diesem Tag wichtig erschienen. Ganz unterschiedliche Bilder sind dabei herausgekommen, jedes auf seine ganz andere Art sehr schön.

Eine Erscheinung ist es bei mir geworden … und genauso, wie ich über das Ergebnis staune, bin ich auch sehr glücklich damit. Denn es steckt tatsächlich sehr vieles darin, was ich auch in meinen Romanfragmenten und Kurzgeschichten ausdrücken möchte. Ich bin also auf dem richtigen Weg – und will versuchen, diese Techniken auch auf das Schreiben zu übertragen. Auch wenn dann mehr Rosalila, Schmetterlinge und Blumen in meinen Texten erscheinen 🙂

Habt ihr beim Kreativsein auch schon Erstaunliches erlebt?

Drei Meter Handlungsplan

Heute möchte ich euch eins meiner Lieblingswerkzeuge beim Romanschreiben vorstellen. Es füllt die komplette Wand gegenüber meinem Schreibtisch:

Handlungsplan Roman roter Faden

Der Drei-Meter-Handlungsplan 🙂

„Warum Handlungsplan?“, fragt ihr vielleicht.

Viele Autoren schreiben nach Gefühl drauflos, die Handlung ihres Buches haben sie im Kopf oder sie entwickelt sich beim Schreiben, am Ende wird alles überarbeitet (oder auch nicht).

Ich fühle mich mit einem klaren Plan wohler – zumindest bei meinem Fantasy-Romanprojekt. Denn dessen aktuelle Fassung hat fünf Hauptfiguren, aus deren Perspektiven berichtet wird – da muss man den Überblick behalten, wie sich die Geschichte aus Sicht jeder Figur entwickelt. Ich habe diverse Handlungsstränge, Geheimnisse und Konflikte, die logisch aufgebaut und gelöst werden wollen.

In der Ideenfindungsphase habe ich auch einfach drauflosgeschrieben – allerdings nur Stichworte, Dutzende Seiten davon: zu meiner Fantasy-Welt und ihren Bedingungen, zu meinen Figuren und ihren Beziehungen, zu meinen Metaphern und Kernaussagen. Ich habe Schlüsselszenen entworfen, die unbedingt vorkommen sollten; der Wendepunkt in der Mitte und der Höhepunkt kurz vor Ende waren mir schon klar, lange bevor ich die Anfangsszenen plante. Auf diese Punkte soll alles hinauslaufen – und der Leser soll sich an die Stirn fassen und sagen: Ja klar – warum habe ich das nicht gleich geblickt?

Dazu muss die Geschichte stimmig sein.

Allerdings ist es mir beim Schreiben oft passiert, dass ich selbst meine Handlung nicht mehr durchschaute – auch nachdem ich fünf von zehn Hauptfiguren gestrichen hatte.

Handlungsplan Roman Gliederung Textverarbeitung

Gliederung und Textanfang im Open Office Writer

 

Selbst auf einem großen Computerbildschirm kann man nicht alles im Blick behalten …

 

Handlungsplan Roman Seitenüberblick Textverarbeitung

alle Stichwortseiten auf einmal, Versuch in Word

 

…. oder wenn, dann erkennt man keine Details mehr!

 

 

Handlungsplan Roman Gliederung Papyrus Autor

Gliederung, Text und Notizen in Papyrus Autor

 

Mit einer speziellen Schreibsoftware geht es um Längen besser – mit dieser hier kann man zum Beispiel auch Zeitleisten abbilden. Das ist einen eigenen Blogeintrag wert, kommt später!

 

 

Trotzdem: Die Situation war unbefriedigend.

Handlungsplan Roman SzenenzettelIrgendwann kam ich darauf, alle wichtigen Handlungsbestandteile auf kleine Zettel zu schreiben. So à la „Hauptfigur kommt am Schauplatz an“, „das Geheimnis der Insel wird gelüftet“, „die Welt steht kurz vorm Untergang“ usw. Es wurden unglaublich viele Zettel, es ging unglaublich langsam, aber mir half es, das Material in der Hand zu haben, es durchzuarbeiten, herumzuschieben. So fiel mir etwa auf, dass ich viele Elemente fusionieren konnte: Aus „das Geheimnis der Insel wird gelüftet“ und „die Welt steht kurz vorm Untergang“ ließ sich zum Beispiel eine Szene machen. Schließlich hatte ich 60 Zettel, jeder beschreibt in ein bis vier Sätzen eine Szene meines Handlungsentwurfs.  (Eine Szene ist eine Einheit, die aus der Perspektive einer Figur geschrieben ist, mehrere Szenen bilden bei mir ein Kapitel.) Ich habe die Szenen je nach Perspektivfigur farbig markiert.

Handlungsplan Roman auf KüchenfußbodenDann wollte ich alles vor mir ausbreiten. Letztes Jahr ging das nur auf dem Küchenfußboden. Es wurde eine wahrlich kreative Woche: Ich ging in meinem Buch herum, ich platzierte gläserne Leuchttürme und blonde Schurken darin, ich fand den roten Faden und übertrug alles in den Computer, gefüllt mit immer mehr Details. Leider bekam ich wenig zu essen, weil ich so schlecht an den Herd oder den Kühlschrank kam.

 

Doch dann konnte ich meine Schreibwerkstatt einrichten! Noch bevor mein geliebter Sechs-Meter-Schreibtisch entstand, ging ich zum Inselschlosser und ließ mir drei Stahlplatten nach Maß zurechtschneiden. Der Autolackierer daneben sprühte sie ein, über der farbigen Schicht ist durchsichtiger Tafellack. An diesem Punkt gebe ich gerne zu: Ein Whiteboard wäre einfacher und billiger gewesen. Aber meine Schreibwerkstatt soll nach Werkstatt aussehen, nicht nach Büro! Und meine Kreidefelsen-Fantasy soll mit Hilfe von Kreide entstehen 🙂 Da die Variante vom Strand doch etwas bröckelt, wurde es normale Tafelkreide, außerdem kaufte ich ca. 200 kleine Magnete.

Der Rest ging fast von allein:

Jede Hauptfigur bekam ihre eigene Zeile, so dass man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven getrennt verfolgen kann. Die Haupt-Hauptfigur in der mittleren Zeile hat 20 Szenen, die anderen je acht bis 12 – hoffentlich hilft das dem Leser genauso bei der Orientierung wie mir. Ganz am Anfang steht noch eine separate Magnettafel, wo momentan die Landkarte meiner Fantasy-Insel und die Hobbymalerversion eines möglichen Titelbildes hängen; hier könnte man auch Fragen oder Prämissen notieren.

Nachdem ich alles chronologisch angeordnet hatte, ging ich noch etwas davor auf und ab, betrachtete die Abläufe, stimmte sie mit der Planung im Computer ab. Dabei wurden mir selbst einige Bezüge und Wendungen erst richtig klar – sowas lässt sich dann schnell mit Kreide notieren. Am Ende drapierte ich den roten Faden, damit ich beim Schreiben keine Szene vergesse. Das Ungeheuer tauchte übrigens von selbst an der richtigen Stelle auf – und morgens lächelt es mich voll Tatendrang an, wenn ich aus dem Schlafzimmer komme 🙂

Ich fasse zusammen:

„Warum Handlungsplan?“

Mein Handlungsplan hilft mir, beim Romanschreiben den Überblick zu bewahren, Inhalte zu fusionieren, Details aufzufüllen, kurz: die Geschichte stimmig aufzubauen.

Und warum gleich drei Meter davon?

Mir hilft es tatsächlich, die Szenen anzufassen, sie herumzutragen, vor der Geschichte auf- und abzugehen und so den eigenen Standpunkt zu wechseln. Je mehr Sinne man einsetzt, desto kreativer wird man! Es hat Spaß gemacht, und der Anblick erinnert mich täglich daran, für was ich eigentlich hier bin. Und wenn Besuch kommt, machen drei Meter Handlungsplan einfach was her 🙂

Wie arbeitet ihr denn so?

Visionen für 2015

Vision Board Workshop 028

Traraaaaaaaa! Nach wochenlangem Kämpfen, Grübeln, Zweifeln, Listen-Schreiben und Auf-den-Bildschirm-Starren fand ich … die Antwort auf alle meine Fragen. Meine Visionen für das Jahr 2015. Meine Träume, meine Ziele auch darüber hinaus.

Aber ich fand sie nicht, weil ich wochenlang kämpfte, grübelte, zweifelte, Listen schrieb und auf den Bildschirm starrte. Nein, meine Visionen kamen wie von selbst, in einem spielerischen Prozess, der die reine Freude war. Und der (leider) nur ein paar Stunden dauerte.

Ich habe gestern an einem „Vision Board Workshop“ teilgenommen. Unter Anleitung der Künstlerin Lise Meijer, deren Bilder ihr hier auf ihrer Website bewundern (und kaufen) könnt, trafen sich fünf Frauen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, Wünschen und Talenten, um ihre Visionen auf kreativem Weg greifbar zu machen. Wir schrieben, wir meditierten, wir tanzten sogar unsere Träume, und dann ging es auf „Schatzsuche“.

 

Wie findet man in der Unordnung auf dem Fußboden, in den wirren eigenen Gedanken nun die eine, strahlende, lockende Vision, die einen für das ganze Jahr beflügelt? Ihr müsst schon selbst so einen Workshop mitmachen, um es zu erleben. Ich kam mit vielen guten Vorsätzen … Schreiben. Malen. Lesen. Spazierengehen. Mehr Leute treffen. Noch mehr Zeit für mich haben. Geld verdienen und Gutes tun …

Meine Vision für 2015, die all dies umfasst und noch mehr, heißt ab heute:

SCHÖPFEN.

Neues schaffen, nicht nach einem starren Plan, nicht im Kampf gegen Widerstände, nicht unter Druck. Sondern im Zusammenspiel aus Gedanken und Gefühlen, intuitiv, auf meine innere Stimme hörend, inspiriert von der Natur, der Kunst und den vielen tollen Menschen, die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte.

Danke, dass ihr da seid, mit all euren unterschiedlichen Träumen und Begabungen. Wir beflügeln und ergänzen einander, wie Stimmen in einem großen Chor.

Was ist eure Vision für 2015?